Projektentwicklung: Projektpipeline ausgebaut

Bereit für die Zukunft

Das Jahr 2020 hat die W.E.B auch dazu genutzt, ihre Planungsaktivitäten zu inten­sivieren. Die zur Pandemiebekämpfung getroffenen Maßnahmen und Kontakt­be­schrän­kungen haben zwar die Flächensicherung, Genehmigungsverfahren und Bürgerveranstaltungen erschwert – trotzdem ist es gelungen, neue Planungen zu initiieren. Aber auch bestehende Projekte konnten erfolgreich vorangebracht werden.

Mit fast 100 Projekten in unterschiedlichen Entwicklungsstadien und mit einem Potenzial von annähernd 2.000 MW kann die W.E.B-Projektpipeline zum Ende 2020 ein beachtliches Volumen vorweisen. Um die auf der COP21 beschlossenen Klimaziele zu erreichen, muss der Ausbau der Erneuerbaren noch viel schneller erfolgen – und so eröffnet sich für alle Beteiligten ein enormes Wachstumspotenzial.

Die Entwicklungs- und Genehmigungsdauer für neue Windparks und Photovoltaikanlagen nimmt mittlerweile viele Jahre in Anspruch, weil sich die zugehörigen Verfahren in den meisten Ländern zunehmend komplexer gestalten und umfangreiche Naturschutzgutachten sowie Öffentlichkeitsbeteiligungen durch­geführt werden. Bei allen Projekten sind so Natur- und Klimaschutz stark vereint, denn nur eine CO2-freie Stromerzeugung garantiert, dass auch in Zukunft unser Klima die ideale Basis für Artenvielfalt in der Tier- und Pflanzenwelt bietet. Auch wenn nicht alle Projektansätze am Ende realisierbar sein werden, hat die W.E.B mit ihrer Pipeline eine Basis geschaffen, bei der dringend notwendigen beschleunigten Energiewende einen guten Beitrag leisten zu können. Nun liegt es vor allem an der Politik, die gesetzlichen Voraussetzungen für einen beschleunigten Ausbau zu schaffen und sich klar für Erneuerbare zu positionieren. Die W.E.B-Gruppe ist Teil der Lösung der Klimakrise und steht bereit, ihren Beitrag zu leisten.

Regionale Unterschiede

Die W.E.B organisiert ihre internationale Projektentwicklung dezentral, um nahe an den relevanten Menschen und Gemeinden in den Projektgebieten zu sein. Mehr als zwei Drittel der W.E.B-Projektentwickler arbeiten außerhalb von Österreich. Die Standorte der Landes-Entwicklungsbüros außerhalb der Firmenzentrale sind Paris, Hamburg, La Spezia, Brünn, Halifax und Boston-Natick. Darüber hinaus gibt es in den einzelnen Ländern weitere dezentrale Entwicklungsbüros in Projektnähe, wie zum Beispiel das 2020 eröffnete Büro in Graz.

Die kritischen Meilensteine bei der Entwicklung neuer Wind- und Photovoltaik-Parks sind in den einzelnen Ländern unterschiedlich. Während es in den USA beispielsweise mehr verfügbare Flächen gibt, die man beplanen kann, sind dort insbesondere der Netzanschluss und der Verkauf der zukünftig produzierten Energie herausfordernder als in vielen europäischen Märkten. In Österreich und Deutschland herrscht ein relativ starker Wettbewerb um Flächen, die für eine saubere Stromproduktion aus Wind und Photovoltaik geeignet sind, weil durch die Raumordnung nur stark eingeschränkte Zonen dafür freigegeben werden. Eines ist in allen W.E.B-Märkten jedoch gleich: hohe Ansprüche an Umweltuntersuchungen und Gutachten für die Genehmigungsverfahren.

Expertise im Bereich Photovoltaik ausgebaut

Basierend auf der 80/20-Wachstumsstrategie entfällt mittlerweile ein Teil der von der W.E.B 2020 neu begonnenen Projekte auf Photovoltaikanlagen. Hier lag insbesondere in den USA, Frankreich und in Österreich der Schwerpunkt. Aber auch in Italien gibt es genug Sonnenstunden, weshalb das Unternehmen hier ebenfalls entsprechende Planungen begonnen hat. 2021 wird die W.E.B auch in Deutschland mit der Entwicklung der ersten Photovoltaikanlagen auf Konversionsflächen beginnen.

Erneuerbare Energien haben ihren Platz mitten in der Gesellschaft gefestigt, daran hat auch die Covid-19-Pandemie nichts geändert. Dass wir nachhaltige Lösungen für die Zukunft finden müssen, steht außer Frage. Mit dem 2020 verstärkten Ausbau der Projektpipeline hat die W.E.B ihre Hausaufgaben gemacht, um auch weiterhin eine wichtige Rolle in der internationalen Energiewende einzunehmen.



Die 80/20-Strategie

Photovoltaik entwickelt sich rasch zu einer der kostengünstigsten Formen der Erzeugung elektrischer Energie. Deshalb hat sich die W.E.B zum Ziel gesetzt, neben dem Kernthema Wind auch die Planung von Photovoltaik stärker auszubauen. Der Schwerpunkt der installierten Kapazität bleibt auf Windenergie, da gerade die neue 6-MW-Anlagengeneration wieder mehr Effizienz verspricht und günstigere Stromgestehungskosten ermöglicht.

Die beiden Technologien ergänzen einander hervorragend. Windparks sind in den kalten, stürmischen Wintermonaten am ertragreichsten, Photovoltaik ist naturgemäß in den eher windstillen Sommermonaten produktionsstark. In einigen Fällen ist es möglich, Wind- und Solaranlagen zu Hybridkraftwerken mit einem gemeinsamen Netzanschluss zusammenzufassen. Dies spart nicht nur Kosten, sondern resultiert auch in einer wesentlich gleichmäßigeren Stromproduktion. Langfristig strebt die W.E.B-Gruppe an, etwa 80 % ihrer installierten Kapazität durch Windparks und 20 % aus Photovoltaik zu generieren.


Rückblick

Tortefontaine: Pünktliche Inbetriebnahme trotz Herausforderungen

Die Fertigstellung des französischen Windparks Tortefontaine war von der Covid-19-Pandemie geprägt. Schlussendlich gelang es dem Team, alle fünf Anlagen mit einer Gesamtleistung von 18 MW im Juni 2020 mit einer geringen Verzögerung ans Netz zu bringen. Alle Beteiligten leisteten dabei ganze Arbeit: Nicht einmal ein Jahr war seit dem Baustart vergangen. In der finalen Bauphase war die Covid-19-Pandemie bestimmendes Thema, sodass zwischenzeitlich ein Baustopp veranlasst wurde. Ende April 2020 erfolgte schließlich doch die Genehmigung für die Anlieferung der Anlagen­teile. Selbstverständlich wurde die Fertigstellung des Windparks von strengen Sicherheitsvorschriften zum Wohle aller Mitarbeiter begleitet.

Ein Windpark und fünf Photovoltaikprojekte

Neben dem Windprojekt Tortefontaine nahm die W.E.B im vergangenen Jahr fünf – eher kleinere – Photovoltaikanlagen in Betrieb. Im Jänner ging unweit der Firmenzentrale in Litschau auf den Dächern der Volksschule und des Kindergartens eine 0,11 MWp starke Photovoltaikanlage ans Netz. Kurz darauf nahmen im Februar 2020 bei den Energiewendepartnern Goldbeck und FH Wieselburg zwei Photovoltaikprojekte mit jeweils 0,10 MWp ihren Betrieb auf. Es folgten zwei Freiflächenanlagen: Am Firmengelände der W.E.B-Zentrale installierte die W.E.B im September eine Photovoltaikanlage mit 0,49 MWp Leistung, und in Laa an der Thaya produzierte im Dezember eine 1,25 MWp starke Photovoltaikanlage ihre erste Kilowattstunde Strom. Grund­lage dafür: ein Power-Purchase-Agreement mit der Hans Brantner & Sohn Fahrzeugbaugesellschaft m.b.H.

W.E.B-Regional-Büro in Graz aufgebaut

Das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz ist ein wesentliches Element einer ambitionierten Klimaschutzstrategie. Die W.E.B will dabei in führender Rolle mitgestalten. Aus diesem Grund expandierte das Unternehmen innerhalb Österreichs gen Süden – in Graz wurde im Herbst 2020 ein Bürostandort aufgebaut. Das Ziel der W.E.B ist es, die Wege zu möglichen Projektstandorten zu verkürzen und gleichzeitig eine Anlaufstelle für alle Interessenten und Partner aus den südlichen Bundesländern zu bieten. 


     
Installierte Leistung im Dreijahresvergleich

MW per 31.12.
2020
2019
2018

Österreich

230,9
230,1
228,4

Frankreich

102,8
84,8
84,8

Deutschland

99,7
99,7
96,3

Kanada

39,8
39,8
21,8

Italien

32,1
32,1
12,3

Tschechische Republik

9,1
9,1
9,1

USA

9,1
9,1
9,1

Gesamt

523,5
504,6
461,8




Internationales Ziel: Klimaschutz

2020 hat gezeigt, wie schnell wir Menschen auf herausfordernde Situationen reagieren können. Eine Herausforderung, die es schnellstmöglich zu bewältigen gilt, ist die Klimakrise. Im vergangenen Jahr wurden eine Reihe starker Zeichen für den Klimaschutz gesetzt. Die Europäische Union erfüllte den 2019 vorgestellten Green Deal mit immer mehr Leben. Bis 2050 will man der erste klimaneutrale Wirtschaftsraum der Welt werden, und der wirtschaftliche Aufbau nach der Covid-19-Pandemie soll Hand in Hand mit den Klimaschutzzielen erfolgen.

Auf nationaler Ebene wurde das Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz, kurz EAG, vorgestellt. Das Ziel: 100 % erneuerbarer Strom bis 2030; ein starker Ausbau von Windenergie und Photovoltaik inklusive.

Ein wichtiges Signal kam auch aus den Vereinigten Staaten. Nach der Präsidentschaftswahl im November 2020 folgte gleich zu Beginn des Jahres der im Wahlkampf angekündigte Wiedereintritt ins Pariser Klimaabkommen.
Kraftwerksbetrieb: Flexibilität als große Stärke

Gewohnt hohes Niveau

2020 stand auch der Betrieb der W.E.B-Anlagen ganz im Zeichen der Corona-Pandemie. Der staatlich verordnete Lockdown zum Ende des ersten Quartals brachte große Verunsicherung mit sich. Das Ausmaß der Situation konnte man zu Beginn in keiner Dimension abschätzen. Im Anlagenbetrieb ging die W.E.B dennoch nicht unvorbereitet in diese Zeit.

Schon als sich die starke Ausbreitung von Covid-19 abzeichnete, wurde in den Abteilungen Technik & Service und Leitzentrale gemeinsam mit dem W.E.B-Vorstand ein Notfallplan zur Aufrechterhaltung des Kraftwerkbetriebs in der Pandemie erarbeitet. Darauf aufbauend wurden alle notwendigen technischen und organisatorischen Vorbereitungen getroffen, um jederzeit in den „Pandemie-Betrieb“ wechseln zu können – was schließlich mit Beginn des ersten Lockdowns in Realität umgesetzt wurde. Dank der guten Vorbereitung konnte der Kraftwerksbetrieb auch in dieser außergewöhnlichen Zeit auf unverändert hohem Niveau fortgeführt werden.

Arbeitsalltag angepasst

Oberste Prämisse blieb es, Anlagenstillstände und technische Probleme auch unter Lockdown-Bedingungen weiterhin sicher und schnell zu erkennen und Störungen zeitnah zu beheben. Es wurde daher außerhalb des Leitstandes eine 24/7-Überwachung der Kraftwerke sichergestellt – der ohnehin hohe Digitalisierungsgrad half dabei. Schließlich war im ersten Lockdown nur mehr ein Leitwart in der W.E.B-Zentrale in Pfaffenschlag vor Ort, während seine Kollegen vom Homeoffice aus in gewohnter Weise zuarbeiteten.

In der Abteilung Technik & Service wurde die Covid-19-Infektionsgefährdung für die W.E.B-Service­techniker genau beurteilt; darauf aufbauend wurden die entsprechend verschärften Sicherheitsmaßnahmen entwickelt, und der Betrieb der Windkraftanlagen wurde mit voller Einsatzstärke sichergestellt. Neben den offiziell verordneten und empfohlenen Schutzmaßnahmen wurden weitere firmeninterne Maßnahmen zum Schutz der Servicetechniker gesetzt: Es gab keine Vermischung der Serviceteams, und in der Lagerhalle wurde eine Übergabezone eingerichtet, in der Komponenten ohne Kontakt zum Lagerpersonal ausgetauscht werden konnten.

Beschränkte Reisetätigkeit

Da das W.E.B-Kraftwerksportfolio international sehr dezentral verteilt ist, stellten die in den unterschiedlichen Ländern geltenden Reisebeschränkungen eine große Herausforderung dar. Sie waren kaum zu überblicken, da sie sich beinahe wöchentlich änderten. In Kanada und Italien waren die W.E.B-Teams sogar mit Reisebeschränkungen zwischen Provinzen konfrontiert. Auch wenn Länder- oder Provinzgrenzen temporär mit entsprechenden Dokumenten überschritten werden durften, war das Reisen doch praktisch unmöglich, denn Grenzübertritte waren häufig mit entsprechender Quarantäne verbunden. Damit blieben Reisen hauptsächlich national bzw. auf die Heimatprovinz beschränkt. In Österreich und Deutschland, wo die Service­teams stationiert sind, wurde der Betrieb normal weitergeführt. In den anderen W.E.B-Ländern meisterten die Mitarbeiter vor Ort – die Operations Manager – mit immer neuen, kreativen Lösungen jede Störung.

Starke Partner – starker Zusammenhalt

Gerade in einem Jahr, wie es 2020 war, ist Zusammenhalt gefragt. Und dieser war zwischen der W.E.B und ihren Partnern schon lange vor der Covid-19-Pandemie gegeben. Denn ein hochstabiler Betrieb der W.E.B-­ Kraftwerke wäre ohne verlässliche Geschäftspartner kaum denkbar. Die Mühlenwarte standen der W.E.B in allen Ländern unermüdlich zur Seite und auch die Zusammenarbeit mit den Windkraft- und Photovoltaik-Serviceprovidern lief außerordentlich gut.

Die W.E.B hat 2020 bewiesen, dass sie den Betrieb all ihrer Anlagen auch in herausfordernden Zeiten auf dem gewohnt hohen Niveau stabilisieren kann. Die Basis dafür war ein stets vorausschauendes Handeln und ein starker Zusammenhalt aller Beteiligten.


   
25 Jahre Michelbach


Wir schreiben den 13. Juli 1995, 22:02 Uhr. Der Generator der dritten netzgekoppelten Windkraftanlage Österreichs liefert seine erste Kilowattstunde Strom ins Netz. In ihren 25 Produktionsjahren bis 2020 hat die Anlage 20.437.934 weitere Kilowattstunden sauberen Ökostrom produziert. Nicht zuletzt dafür verantwortlich: das ausgeklügelte Wartungs- und Überwachungskonzept der W.E.B, um Windkraftanlagen langfristig problemlos betreiben zu können. Übrigens: Die Windkraftanlage in Michelbach wird noch lange nicht müde. Am 1. Juli 2020 wurde das Maschinenhaus abgenommen, und alle Großkomponenten wurden generalüberholt. Der Wiederaufbau erfolgte im Februar 2021. Die erste W.E.B-Windkraftanlage wird also noch lange nachhaltige Energie produzieren.
  

Rückblick

Vier Getriebe und drei Generatoren in zehn Tagen getauscht

In besonderen Situationen kommt es oft zu herausragenden Leistungen – auch bei der W.E.B. Im deutschen Windpark Altentreptow wurden innerhalb von zehn Tagen unter der Federführung von Volker Köbis, dem Leiter der Abteilung Technik & Service, in einer Großaktion bei vier Windenergieanlagen Getriebe und Generatoren getauscht. Für ein so großes Vorhaben muss einfach alles stimmen: Wetter, Menschen, Technik – und es hat tatsächlich trotz der erschwerten Covid-19-­Bedingungen geklappt! Diese außergewöhnliche Situation kam dadurch zustande, dass in diesem Fall nicht alle Großkomponenten im Rahmen des Ringtausch-Konzepts generalüberholt wurden, sondern ein Serviceprovider die gebrauchten, nicht defekten Getriebe kaufte. Die W.E.B stattete dann im Ersatz vier Anlagen mit neuen Getrieben aus und machte sie so für den langjährigen Weiterbetrieb fit.


   
Großkomponententäusche 2020, von der W.E.B durchgeführt
        
       
Kuriosum in Zeiten von Covid-19


Während eines Generatortausches an einer Windenergieanlage in Deutschland wurde der Kranfahrer mitten im Ein­satz von der Polizei abgeholt und nach Hause eskortiert, da er unwissentlich zur Kontaktperson 1 erklärt worden war und sich unmittelbar in Quarantäne zu begeben hatte. Ohne Kranfahrer kam die Baustelle von einem Moment auf den anderen zum Stillstand. Tags darauf hievte glücklicherweise ein Kollege des Kranfahrers das Getriebe auf die Gondel.
  

     
Stromproduktion in sieben Ländern auf zwei Kontinenten

Die Internationalität der W.E.B schlägt sich immer deutlicher in der Produktionsverteilung nieder. Zwar ist Österreich mit 38 % (2019: 46 %) der Produktion noch immer der stärkste W.E.B-Markt, die anderen Länder holen jedoch auf. So zeichneten die französischen W.E.B-Anlagen 2020 bereits für rund ein Fünftel der Gesamtproduktion verantwortlich.    

Stromproduktion

in MWh

2020
2019
2018

Österreich

495.615
560.335
450.743

Frankreich

262.108
214.679
160.374

Kanada

223.892
158.070
145.685

Deutschland

218.521
195.929
157.229

Italien

56.692
38.360
13.409

USA

30.727
31.180
31.310

Tschechische Republik

14.579
16.180
15.687

Gesamt

1.302.135
1.215.256
974.437

Einfach innovativ

Mit der Remote-Monitoring-Engine (kurz RMNGin) hat die W.E.B in den vergangenen zwei Jahren die Datenanbindungen zu ihren Kraftwerken modernisiert und auf den aktuellen Stand der Technik gehoben. Pro Tag werden nun über zwei Millionen Datensätze der weltweit verteilten W.E.B-Anlagen in der zentralen Betriebsdatenbank in der Firmenzentrale abgespeichert.

Mit diesen Daten kann die W.E.B-Gruppe nun noch genauer das Betriebsverhalten jeder einzelnen Erzeugungseinheit analysieren und ist auch für vielfältige zukünftige Anforderungen einer effizienten Betriebsführung bestens gerüstet. Da die RMNGin mit allen Technologien (Wind, Sonne und Wasser) und allen Herstellern kommunizieren kann, wurde eine einheitliche Visualisierung geschaffen, die die Kraftwerksüberwachung deutlich vereinfacht.
Stromvermarktung: Power-Purchase-Agreement

Langfristig nachhaltig

Immer mehr Unternehmen gehen zur Erreichung der Klimaschutzziele den nachhal­tigen Weg und setzen dabei im ersten Schritt auf Strom aus erneuerbaren Quellen. Die W.E.B hat das Jahr 2020 dafür genutzt, ein Angebot an Power-Purchase-Agreements (kurz PPAs) für Businesskunden aufzubauen.

Wir befinden uns inmitten eines weitreichenden Wandels. An der Klimakrise, die unsere Lebensbedingungen zusehends verändert, haben fossile Energieträger entscheidenden Anteil. Viele Unternehmen haben die Zeichen der Zeit erkannt und richten die unterschiedlichen Bereiche ihrer Unternehmenstätigkeit mehr und mehr am Klimaschutz aus. So unterschiedlich diese Firmen auch sind, so divers ihre Ansprüche – es eint sie das Ziel einer nachhaltigen Zukunft. Um dies langfristig zu erreichen, stellt ein Power-Purchase-Agreement für viele die ideale Lösung dar. Im vergangenen Jahr hat die W.E.B intensiv daran gearbeitet und sich umfassendes Know-how angeeignet, um für Unternehmen ein starker Partner zu sein.

Was ist ein Power-Purchase-Agreement (PPA)?

Bei einem Power-Purchase-Agreement schließt ein Unternehmen einen langfristigen Stromliefervertrag mit einem Kraftwerksbetreiber ab. Immer mehr Unternehmen beziehen diese Option in ihre Energiebeschaffungsstrategie ein, um durch den langfristig gesicherten Bezug von Strom aus Erneuerbaren die negativen Auswirkungen ihrer Unternehmenstätigkeit auf das Klima zu verringern. 
 
Mit dem Power-Purchase-Agreement haben wir die Möglichkeit, gemeinsam mit Unternehmen die Energieversorgung auf nachhaltige Beine zu stellen – und das langfristig. Neben der Nachhaltigkeit ist die Planungssicherheit für Unternehmen besonders attraktiv, weil fixe Preisvereinbarungen getroffen werden und die Kunden damit den Strompreisschwankungen entgehen. Wir freuen uns darauf, mit unserem 2020 aufgebauten Know-how Unternehmen bei der Umstellung ihrer Energieversorgung von nicht erneuerbaren Energiequellen auf Wind oder Sonne zu unterstützen und sie im Zuge starker Partnerschaften zukunftsfit zu gestalten.   


Markus Amatschek, Key Account Management „Energiewendepartner“

 
    
An Bedürfnisse anpassen – zwei Typen des PPA

Ein PPA ist keineswegs starr; vielmehr kann es optimal an die Möglichkeiten und Anfor­derungen von Kunden adaptiert werden. Man unterscheidet im Wesentlichen zwei Typen von PPAs – das On-Site-PPA und das physische PPA.
 
Das On-Site-PPA ist durch einen Direkt­anschluss gekennzeichnet. Auf dem Grundstück des Verbrauchers wird eine Wind- oder Photovoltaik­anlage errichtet, die dann mittels einer Direkt­leitung mit dem Verbraucher verbunden wird. Die W.E.B übernimmt die Entwicklung des Projekts und ist für Bau und Betrieb der entsprechenden Anlagen und der Infrastruktur verantwortlich. Der sauber erzeugte Strom steht dem Verbraucher direkt zur Verfügung. Wird weniger Energie produziert als benötigt, liefert die W.E.B die erforderliche Menge über das Verteil­netz aus ihrem Bilanzkreis. Liegt die Produktion über dem Bedarf des Kunden, wird die nicht von ihm verbrauchte Energie über das öffentliche Netz in den W.E.B-Bilanzkreis eingespeist.

Auch beim physischen PPA-Modell bekommt der Verbraucher den Strom von einem Wind- oder Photovoltaikpark, den ebenso die W.E.B entwickelt und betreibt. Der Unterschied zum On-Site-PPA: Der Kunde erhält die Energie aus den Wind- oder Photovoltaikanlagen nicht direkt, sondern sie gelangt über das öffentliche Stromnetz zum Abnehmer.
        
     
     
40 Jahre Photovoltaik-Strom

Laa an der Thaya ist ein gutes Pflaster für die W.E.B. Am Firmengelände der Hans Brantner & Sohn Fahrzeugbaugesellschaft m.b.H. im nördlichen Weinviertel waren bereits Photovoltaikanlagen mit einer Gesamtleistung von 1,4 MWp in Betrieb. 2020 stand mit dem mittlerweile neunten Projekt eine Erweiterung um eine Gesamtleistung von 1,25 MWp am Programm. Der Unterschied zu den vorangegangenen Projekten: Die neuen Photovoltaikanlagen wurden im Zuge eines Power-Purchase-Agreements auf einer gewerblich gewidmeten Fläche direkt neben den Hallen des Unternehmens errichtet. Es ist ein Vorzeigeprojekt, was Nachhaltigkeit und Langfristigkeit anbelangt, denn der Vertrag wurde über 40 Jahre abgeschlossen. Die Firma Brantner beweist damit als starker Partner der W.E.B einmal mehr, wie wir unsere Zukunft nachhaltig gestalten können. Übrigens: Das Projekt wurde in Rekordzeit umgesetzt. Mitte Oktober starteten die Bauarbeiten – schon am 16. Dezember 2020 produzierte die Anlage ihre erste Kilowattstunde sauberen Strom.
    

           

Rückblick

Eine Parkgarage mit Sonnenenergie, Speicher und Lademöglichkeit

Parkgarage und Nachhaltigkeit – das muss kein Widerspruch sein. Am Wiener Hauptbahnhof steht ein Parkhaus, das eine Reihe von nachhaltigen Elementen vorweisen kann. Verantwortlich dafür ist die 2020 umgesetzte Energiewendepartnerschaft zwischen der WEB Windenergie AG und der Goldbeck Parking GmbH. Goldbeck hat sich dabei umfassendes Know-how von der W.E.B und ihrer Tochterfirma ella geholt. Damit Elektroautos während des Parkens laden können, wurden vier 22 kW starke Ladestationen installiert – inklusive Lastmanagement, das die Ladekapazität so regelt, dass alle Autos genug Strom be­kom­men, wenn sie gleichzeitig laden. Auch ein Stromspeicher ist Teil der Infrastruktur. Die Energie dafür kommt vom Gebäude selbst, denn auf dem Dach befindet sich eine 100 kWp starke Photovoltaikanlage. Wird mehr Strom produziert als gerade benötigt, wird dieser im Rahmen des Vertrags als „W.E.B-Sonnenstrom-Lieferant“ ins Netz eingespeist, damit andere W.E.B-Grünstrom-Kunden von der sauber produzierten Energie profitieren. Erzeugt die Photovoltaikanlage weniger Strom als erforderlich, wird Goldbeck mit dem zertifizierten „W.E.B-Grünstrom Umweltzeichen“ versorgt. Nachhaltig sind nicht nur die gesetzten Maßnahmen, sondern auch die Laufzeit – die Vereinbarung läuft bis ins Jahr 2040.

Erneut „Treiber der Stromzukunft“

Seit 2017 durchleuchten GLOBAL 2000 und WWF Österreichs Stromanbieter auf ihre Nachhaltigkeit. Ebenso lange ist die W.E.B im Spitzenfeld des Rankings zu finden. Insgesamt 148 Stromanbieter wurden auch im Jahr 2020 von den beiden Umweltschutzorganisationen untersucht. Nur fünf erhielten die Bestnote „Treiber der Stromzukunft“ – darunter die WEB Windenergie AG mit ihrem W.E.B-Grünstrom.

Strompreise auf stabilem Niveau

Welchen Einfluss hatte Covid-19 im Jahr 2020 auf die Strompreise? Keinen erheblichen, wie sich im Rückblick herausstellt. Nach der Verkündung des Lockdowns im März gingen die Großhandelspreise zwar kurzfristig nach unten, erholten sich jedoch relativ rasch wieder. Wenn man die Gesamtentwicklung des Jahres 2020 betrachtet, zeichnet sich ein durchaus stabiles Niveau der Strompreise ab. Ein Blick auf den Fünfjahresvergleich zeigt, dass die Schwankungen des Strompreises in der Vergangenheit stärker aus­geprägt waren als im abgelaufenen Jahr – trotz einer weltweiten Pandemie.    
  

Strompreisentwicklung 2016–2020

Strompreisentwicklung 2020  

     

Quelle: Entwicklung des Großhandelspreises für Strom in EUR/MWh – Phelix Baseload Year Future 2016–2020 (EEX)


             

Nachfrage nach W.E.B-­Grünstrom steigt weiter

Wie schon in den vergangenen Jahren konnte die W.E.B auch 2020 ihre direkt an Endverbraucher gelieferten Strommengen steigern. 77.609 MWh bedeuten ein Plus von rund 10 %. Die nach wie vor steigende Nachfrage nach Erneuerbarer Energie zeigt, dass sich in der Gesellschaft ein nachhaltiges Bewusstsein manifestiert hat und die Kunden darüber hinaus einen stabilen Energieversorger zu schätzen wissen.

Im Jahr der Covid-19-Pandemie hat die W.E.B den operativen Betrieb in gewohnt hoher Qualität sichergestellt. Einen für die Kunden merkbaren Lockdown gab es im W.E.B-Kundenservice nicht. Die Kunden wurden wie gewohnt betreut – allerdings oft aus dem Homeoffice.
  
Bürgerbeteiligung: Ihr direkter Draht zur W.E.B

Investor Services


              
Als nicht börsenotiertes Unternehmen hat die W.E.B ein Aktienbuch, d. h. ein Verzeich­nis seiner Aktionäre zu führen und zu verwalten. Das bedeutet auch, dass die W.E.B gerade im Zusammenhang mit Aktienkäufen und -verkäufen immer wieder mit ihren Investoren direkt in Kontakt ist. Man kennt einander – und das ist gut so.


Die WEB Windenergie AG ist ein Unternehmen zum Angreifen. Das hat nicht nur mit der Geschichte des Unternehmens zu tun – die W.E.B ist ja aus einzelnen Bürgerbeteiligungen entstanden, die sich rund um die Schaffung einzelner Windenergieprojekte zusammengefunden hatten.

Seit der AG-Gründung im Jahr 1999 hat sich auch einiges bewegt. Die Zahl der Aktionäre ist in dieser Zeit von 268 auf 4.390 gestiegen. Um den Handel mit den Aktien zu erleichtern, wurde bereits 2003 ein virtuelles „schwarzes Brett“ geschaffen, das sich seither als der W.E.B-Traderoom (www.traderoom.at) mehr als nur bewährt hat. Bis dato wurden über diese Plattform Aktientransaktionen im Volumen von rund 60 MEUR angestoßen. Die Verwaltung dieser Transaktionen, insbesondere die Führung des Aktienbuchs, muss von der W.E.B abgewickelt werden. Investor Relations sind deshalb bei der W.E.B auch Investor Services.

Ein Verzeichnis der Aktionäre

Ein Aktienbuch zu führen bedeutet auch, die Daten der Aktionäre stets auf aktuellem Stand zu halten. Wer umzieht, seinen Namen oder seine Kontoverbindung ändert, sollte daher das Investor-Services-Team über diese Datenänderungen informieren. „Viele Aktionäre machen das auch“, berichtet Michaela Weichselbraun, die Leiterin des Investor-Services-Teams. Sie könne daher alle Aktionäre nur immer wieder dazu aufrufen, Änderung von Namens-, Adress- und Kontodaten so rasch wie möglich an die W.E.B zu melden. Traderoom-Nutzer können die Änderungen der Postadresse oder der Kontoverbindung im neuen Traderoom selbst durchführen.

Einstiegshilfen in den Traderoom

In den vergangenen Jahren hat das Interesse an der W.E.B-Aktie und am Traderoom deutlich zugenommen. Hatte die W.E.B in den Jahren 2017 und 2018 knapp 160 Neuaktionäre zu verzeichnen, waren es in den Jahren 2019 und 2020 fast 500 – und die meisten von ihnen sind über den Traderoom zu ihren ersten Aktien gekommen. „Auch wenn die Interessenten mit digitalen Portalen sehr gut vertraut sind, so ist eine Plattform für den Aktienkauf doch nicht alltäglich. Daher riefen uns viele Interessenten an und ließen sich die Funktionsweise des Traderooms im Detail erklären. Und sie wollten auch genau wissen, was sie als Käufer tun müssen und welche Fristen sie einhalten müssen. Das steht zwar alles in den Nutzungsbedingungen, doch im Dialog ist das viel leichter erfassbar und besser verständlich. Daher nehmen wir uns gerne die Zeit“, so Weichselbraun. Für den neuen Traderoom wurden Schulungsvideos erstellt, die Schritt für Schritt durch den Traderoom begleiten.

Mehr Selfservice

Aktienjournale – also ein Verzeichnis der Aktien der jeweiligen Aktionäre – gehören ebenfalls zu den Standardanfragen, die beim Investor-Services-Team einlangen, zum Teil via Traderoom, aber auch per E-Mail oder telefonisch. Die Bearbeitung und der Postversand bedeuteten bisher für die Aktionäre eine etwaige zeitliche Verzögerung von der Anfrage bis zu Verfügbarkeit des Aktienjournals. Auch hier bringt der neue Traderoom zusätzliche Servicequalität und Schnelligkeit. Traderoom-User können nämlich ihr Aktienjournal direkt via Traderoom abrufen.

Gerne für Sie da

Das Investor-Services-Team ist telefonisch Montag bis Donnerstag von 8 bis 16 Uhr und am Freitag von 8 bis 12 Uhr erreichbar unter +43 2848 6336-20. Oder Sie melden sich bei uns via E-Mail unter investor@web.energy.
 
     
Gelungene virtuelle Hauptversammlung

Die Covid-19-Pandemie sorgte für ein Novum: Die 21. ordentliche Hauptversammlung der WEB Windenergie AG fand am 18. September 2020 um 16 Uhr virtuell statt. Der Ablauf glich weitestgehend dem einer Präsenzveranstaltung, die Fragen der Aktionäre wurden allerdings im Zuge einer Generaldebatte beantwortet und nicht wie gewohnt jeweils bei den einzelnen Punkten der Tagesordnung. Bereits im Vor­feld war eine Vielzahl von Fragen bei der W.E.B eingelangt, die genauso wie jene, die während der Hauptversammlung via E-Mail gestellt wurden, beantwortet wurden. Die Abstimmung zu den Beschlüssen übernahmen die vier Stimmrechtsvertreter, wie dies gesetzlich vorgesehen war. Zum Abschluss betonte Josef Schweighofer seine Hoffnung, im nächsten Jahr die W.E.B-Aktionäre wieder persönlich begrüßen zu dürfen. Mittlerweile wissen wir, dass es wohl erst 2022 wieder so weit sein wird.
  

Rückblick

Virtuelle Investorenevents

Genauso schnell wie die W.E.B pandemiebedingt von der Arbeit im Büro auf Homeoffice wechselte, stellte sie den Dialog mit den Investoren von analog auf digital um. Bereits am 30. April 2020 fand die erste virtuelle Veranstaltung für Investoren statt, mit mehr als 260 Teilnehmern. Sie hatten die Möglichkeit, vorab Fragen an den W.E.B-Vorstand zu richten, aber auch in der Videokonferenz wurde der Fragerunde genügend Platz eingeräumt. Aus der Not wurde eine Tugend gemacht: Zum Jahresende 2020 starteten weitere Veranstaltungen unter dem Titel „Frische Energie“, in denen speziellen Themen rund um die W.E.B vertiefend Raum gegeben wird.

Eine stetig wachsende Basis

Seit der Gründung der Aktiengesellschaft ist die Zahl der Aktionäre immer weiter gewachsen. Gestartet wurde 1999 mit 268 Aktionären, sechs Jahre später hatte sich diese Zahl verzehnfacht. Von 2011 bis 2020 stieg die Zahl von rund 3.300 auf fast 4.400 – und das ohne Kapitalerhöhungen.

 

  

Fast

4.400

Aktionäre


Fünf Anleihen abgeschlossen    

Nach den fünfjährigen Anleihen aus den Jahren 2010, 2011, 2013 und 2014 ist die Anleihe aus dem Jahr 2015 die mittlerweile fünfte W.E.B-Anleihe, die vollständig getilgt wurde. Insgesamt hat die W.E.B im Jahr 2020 3,1 MEUR an Zinsen ausgeschüttet. Im Rahmen der jährlichen Teiltilgungen für Anleihen aus den Jahren 2013 bis 2019 wurden 14,34 MEUR an die Investoren überwiesen.    


Abgereifte W.E.B-Anleihen  

Jahr

Laufzeit
Verzinsung
Tilgung
Volumen (EUR)

2010

5 Jahre
5,00 %
Endfällig
 10.167.000,00 

2011

5 Jahre
5,00 %
Endfällig
 6.464.000,00 

2013

5 Jahre
4,00 %
Endfällig
 8.084.000,00 

2014

5 Jahre
3,50 %
Endfällig
 10.566.000,00 

2015

5 Jahre
2,75 %
Endfällig
 7.054.000,00 

Der neue Traderoom

2020 stand für die Investor Services ganz im Zeichen der Arbeiten für den neuen Traderoom. Gemeinsam mit der IT-Abteilung und mit Unterstützung der Rechtsabteilung wurden die Abläufe optimiert und modernisiert. Am 4. März 2021 erfolgte die Umstellung auf das neue System. Die umgestaltete Website wurde für die Nutzer intuitiver gestaltet, zugleich ermöglicht der neue Traderoom eine schnellere und einfachere Abwicklung des Aktienhandels.

Die wichtigsten Neuerungen im Überblick:
  • Der Aktienhandel kann nun völlig digital abgewickelt werden. Die Nutzer ersparen sich somit den Weg zur Post.

  • Den Nutzern wird eine Übersicht über ihre persönlichen offenen Aktienhandel geboten – samt aktuellem Status.

  • Das Aktienjournal kann sich jeder Nutzer selbständig herunterladen.

  • Die Aktiennummern können mittels Traderoom-Assistenten digital ausgewählt werden, es ist kein händisches Eintragen der Aktiennummern am Kaufvertrag erforderlich.